[Offenwinkelglaukom]
[Angeborenes Glaukom]
[Winkelblockglaukom]
[PEX-Glaukom]
[Pigmentdispersionsglaukom]
[ICE-Syndrom]
[Steroidglaukom]
[Ziliarblockglaukom]
[Normaldruckglaukom]
[Chronisches Winkelblockglaukom]
[Intermittierendes Winkelblockglaukom]
[Glaukomklinikadressen]
[Kindliches Glaukom]
[Juveniles Glaukom]
Pigmentdispersionsglaukom

Pigmentdispersionsglaukom:

Das Pigmentdispersionssyndrom (PDS) ist eine andere Ursache für ein Sekundärglaukom. Der pigmentierte Teil unseres Auges, die Regenbogenhaut (Iris, was die Augenfarbe ausmacht). .

Beim Pigmentdispersionsglaukom liegt eine besondere anatomische Gegebenheit der der Iris vor, wobei die Iris  konkav nach hinten gewölbt ist und somit Kontakt zum Aufhängeapparat der Linse (Zonulafasern) bekommt. Diese besondere Konfiguration der Irist tritt meist bei mittelgradig kurzsichtigen Menschen auf, die Vorderkammer ist besonders tief und die Kammerwinkel sind weit offen.

Dir Iris reibt nun an dm Aufhängeapparat der Linse, den Zonulafasern. Durch dieses Reiben werden Pigmente von der Regenbogenhaut abgelöst. Dies geschieht bei jedem Lidschlags, da hier der Druck in der Vorderkammer kurzzeitig erhöht ist und die Iris nach innen gegen die Zonulafasern gedrückt wird.

Mit jedem Wimpernschlag wird das Pigment herausgerieben. 

So verliert also die Iris einen Teil ihrer Pigmente, sie wird dadurch zunehmend transparenter. Dies zeigt sich, wenn der Augenarzt das Auge mit der Spaltlampe untersucht und das vom Augenhintergrund reflektierte Licht durch die Iris zurück in die Spaltlampe fällt. Diesen Effekt nennt man Kirchenfensterphänomen.

Zum anderen lagert sich das abgeriebene Pigment ab. Die Ablagerungen findet man auf der Rückfläche der Hornhaut, dem Endothel. Charakteristisch lagern sich die Pigmente in  vertikalen Strukturen ab, die sog. Krukenbergspindeln. Diese Ablagerunge sind erstmal harmlos.

Schwieriger sind die Ablagerungen dieser Pigmente im Trabekelmaschenwerk, weil sie dort die Abflusswege des Kammerwassers verstopfen. Dies kann zu einem Anstieg des Augeninnendruckes führen, was dann früher oder später eine Schädigung am Sehnerven verursachen kann, so das dann ein Glaukom entsteht. 

Das Pigmentdispersionssyndrom wird oft zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr diagnostiziert. Nicht jeder Patient, der an dem Syndrom leidet, erkrankt zwangsläufig am Pigmentglaukom.

Das Pigmentglaukom zählt zu den Sekundärglaukomen und macht ca. 2% aller Glaukomerkrankungen aus. Kurzsichtige sind mehr gefährdet.

Körperliche Aktivität wie z. B. Sport oder ein Saunagang kann eine starke Drucksteigerung auslösen und die Patienten beschreiben oft ein verschwommees Sehen als Folge. Falls Ihnen das so auffällt, sprechen Sie bitte mit Ihrem Augenarzt.

Beim Pigmentglaukom können starke Druckschwankungen auftreten.

Die früher als Standard eingesetzte Iridotomie (mit dem Laser schießt man mit mehreren Schüssen ein kleines Löchlein in die Iris), bei dieser Glaukomform wird heute mehr diskutiert. Die Iridotomie wurde eingesetzt, um einem Glaukomanfall vorzubeugen und um die Iris wieder in die anatomisch eigentlich richtige Lage zu bringen. ,Ob diese für Sie in Frage kommen könnte, müssen Sie mit Ihrem behandelnden Augenarzt besprechen.

 

Stand: 3/2021

 

[Startseite] [Aktuelles] [Selbsthilfe] [Infos] [Das Glaukom] [Diagnostik] [Lexikon] [Tropftherapie] [Lasereingriffe] [Chirurgische Operationen] [Implantate] [Links] [Kontakt] [Impressum] [Datenschutz]